Heute ist nichts Besonderes passiert.

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Der Kuchen im Tourikaffee ist großartig!

Heute ist nichts Besonderes passiert. Ich schreibe das auf, weil ich den Eindruck verhindern möchte, dass ich hier jeden Tag in ein neues Abenteuer stolpere. Manchmal besteht ein Tag auch einfach nur daraus, dass man mit mittelmäßigem Erfolg Zeugs googelt, was Langweiliges zum Mittagessen hat und dann mit einer Reisefreundin ein interessantes Gespräch in einem Tourikaffee führt. Und dann geht man zurück ins Hostel. Der einzige Unterschied zu einem Tag in Berlin ist, dass hier schon wieder Stromausfall ist…

Kinderlachen und Korruption

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Heute habe ich eine Vorschule und ein Waisenhaus besucht – beides nur durch Zufall. Zuerst war mit zwei Briten aus meinem Hostel in der Stadt unterwegs. Beim Mittagessen fragten sie, ob ich die Vorschule sehen wolle, die ihre NGO unterstützt. Sonntags ist kein Unterricht, also stören wir niemanden – ich sagte sofort zu.

Einige der Kinder wohnen auch auf dem Schulgelände

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Der Laubbaum ohne Blätter

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Zwei Feldarbeiterinnen und ein Baobab vor dem Kilimanjaro

Der Baobab – auch afrikanischer Affenbrotbaum genannt – ist ein ziemlich interessantes Gewächs. Eigentlich sind trockene Savannen nicht besonders gut geeignet für Laubbäume, da die Blätter der Sonne in den langen Trockenzeiten zu viel Angriffsfläche bieten. Also bleibt der Baobab den größten Teil des Jahres nackt und trägt nur in der Regenzeit grün.

Für so einen schönen, dicken Baobab musste ich eine Weile landeinwärts marschieren (zum Glück keine Schlange gesehen). Ich hoffe, er gefällt einer bestimmten Frau, die ausschließlich zum Mammutbäume anschauen in die USA fliegen will.

Der einheimischen Bevölkerung diente der Baum nicht nur Jahrhundert lang als Quelle für Nahrung, Wasser, Kleidung und Heilmittel, sondern auch als mythischer Bezugspunkt. Die konkrete Bedeutung war ziemlich divers und reichte vom Sitz der Götter bis zum Baum, der vom Teufel ausgerissen und anschließend mit den Wurzeln nach oben wieder in die Erde gerammt. Ich finde, letzteres klingt sehr logisch.

Das Daladala

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Durchs Fenster kann man Powerbanks, Kekse und Parfüm beziehen

Von außen erinnert das Daladala stark an einen Bus. Tatsächlich handelt es sich jedoch um ein fortlaufendes Experiment, wie viel Menschen man für mehrere Stunden auf engstem Raum zusammenpferchen kann. Jede Reihe enthält 3 Sitzplätze und einen Klappstuhl – die Abfahrt des Daladalas kann aber erst stattfinden, sobald mindestens 5 Personen in einer Reihe ’sitzen‘. Der Zeitraum bis zur Abfahrt ist dabei sehr… flexibel…

Nach drei Tagen in Arusha wieder zurück in Moschi

Afrikanische Kunstwerke in Arusha

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Im Cultural Heritage Center in Arusha gibt es jede Menge Tourikunst und Kunsthandwerk für begüterte Safaritouristen – eingebettet in durchaus aufwendige Deko (vom Sklavenschiff auf dem künstlich angelegten Flüsschen bis zur metallenen Wildschweinherde ist alles dabei). Ganz nett, aber ich war eigentlich schon wieder auf dem Weg raus, als mir die unterste Etage in der soggenanten Galerie aufgefallen ist. Hier war eindeutig ein Sammler und Liebhaber am Werke. Ich verstehe nahezu nichts von afrikanischer Kunst, aber die Ästhetik der Werke ist Welten von der Tourikunst entfernt und viele Objekte sind glücklicherweise mit kurzen Texten versehen.

[Bildunterschriften erscheinen, wenn ihr mit der Maus über die Bilder fahrt.]

Bei den Volontären

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Man trifft hier viele junge Frauen aus Europa und Kanada, die für ein paar Monate als Volontäre arbeiten – in Waisenhäusern, Schulen oder auch im Umweltschutz. In der Branche gibt es viele schwarze Schafe – mitunter auch Zweifel an der Sinnhaftigkeit. Aber es gibt auch jede Menge großartige Menschen, die dankbar für ihre Privilegien (z.B. Reisen zu können) sind und gerne etwas zurück geben wollen.

Ich habe heute mal in ein Projekt reingeschnuppert und einen Tag lang Crotonsamen eingesetzt. Das geht so:

 

Croton ist wichtig für die heimische Volksmedizin, dient als Schattenspender und zum Schutz des Bodens. Aus den Nüssen des Baums kann Treibstoff hergestellt werden, dessen Verbrennung deutlich weniger Schadstoffe als Diesel erzeugt. Allerdings muss da wohl erst noch einiges an Forschung reingesteckt werden…

Coworking space in Tansania

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Mein Grund nach Moschi zu fahren war nicht der Kilimanjaro (Ein Mal hochklettern kostet 1000 $ pro Person – nach obenhin offen. Ist aber eh kalt da oben… Ich fliege doch nicht an den Äquator, um dann durch den Schnee zu stapfen!), sondern dass es hier einen Coworking Space gibt. Für nen knappen Dollar am Tag hast du hier nen Arbeitsplatz, ein wenig Gesellschaft und ein wenig Internet. Das Konzept ist hierzulande noch nicht allzu verbreitet, aber ich sehe da Potenzial.

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Gottesdienst der ETWAS anderen Art

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Da singt jemand. Ich steige vom Rad und schaue neugierig genug, um sofort reingewunken zu werden. Sicherheitshalber frage ich nach, ob es sich hier um einen Gottesdienst handelt – der Mann auf der Bühne wirkt nicht wirklich wie ein Pfarrer, aber diese flackernden Lichterketten vor den geschwungenen Stoffgirlanden erinnert mich an Kirchen in Osteuropa und die Besucher in ihren Sonntagskleidern lauschen sehr andächtig. Später fällt mir auf, dass jemand ‘church’ auf die Plastikstühle geschrieben hat.

Immer mal wieder gehen einige Leute nach vorn

Das theatralische Auftreten des Pfarrers ist unterhaltsam, auch wenn man (wie ich) kaum ein Wort Suaheli spricht. Eine Art Keyboard, ein Sänger und drei Sängerinnen sorgen sehr gekonnt für Untermalung.

Dann sollen alle singen – immer die gleichen zwei Zeilen. Eine Frau weiter vorne macht schwer definierbare Geräusche. Hat sie einen Anfall? Ist sie geistig behindert? Niemand scheint beunruhigt zu sein. Dann ändert sich etwas…

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One nose, two eyes, two ears

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Geht man nach Schulschluss außerhalb der Innenstadt spazieren, hat man schnell eine Horde Kinder an sich kleben. Sie wollen kommunizieren. Also üben wir englisch – Zahlen und plus rechnen geht. Farben gehen nicht, aber Körperteile funktionieren auch super. Ich habe schon nen recht guten Überblick über den Fremdsprachenlehrplan hier…