Das 1910 von Kolonialisten gegründete Nationalmuseum ist das professionellste Museum, dass ich in Ostafrika besuchte. Wirkung der Objekte im Raum, Beleuchtungskonzept, Texte – hier waren eindeutig Profis am Werk. Auf der anderen Seite gibt es auch Riesenvitrinen mit einer unüberschaubaren Menge an gleichwertigen Objekten und Texten, die natürlich sämtliche Besucher ignorieren. Von den drei Sonderausstellungen gab es bei Zweien deutliche Hinweise auf die Erwerbbarkeit der Werke – was jedem deutschen Museumsmenschen erst einmal das Entsetzen ins Gesicht treibt…
Die Themenvielfalt ist etwas erschlagend – vom Münzkabinett über ausgestopfte Tiere, Skelette und prähistorische Artefakte bis hin zur zeitgenössischer Kunst versammelt sich so einiges auf den zwei Etagen. Als ich in die Abteilung zur Geschichte Kenias komme, bin ich schon nicht mehr wirklich aufnahmefähig.
Aber fangen wir am Anfang an.
Begrüßt werde ich von einem etwas übermotivierten Guide, der über Weisheit in den zahlreichen Stämmen in Afrika referiert und immer wieder Bibelzitate einstreut. Danach bewundere ich ein Kunstwerk, das moderne Popkultur mit dem alten Ägypten verbindet.