Diese Stadt hat den gleichen Effekt auf mich wie Bangkok vor zwei Jahren! Elektrisierend, aufregend – ich weiß gar nicht, so ich zuerst hinschauen soll.
Dabei war das Ankommen etwas überfordernd: auf einmal wirft der Daladala-Fahrer alle Fahrgäste mitten auf der Straße raus (ohne mir mein Wechselgeld wiederzugeben – bin auch zu verdutzt, um danach zu fragen). Meine Mitfahrer verstreuen sich in Sekunden in alle Richtungen und mir fällt ein, dass es auch Fähren geben soll, mit denen man auf die Innenstadt-Insel übersetzten kann. Also suche ich nen Wegweiser Richtung Fähre. Natürlich Fehlanzeige… Wenige Sekunden später folge ich einem etwas merkwürdigen, aber freundlichen Mann mit einem zusammengefalteten Riesenpappschild (es sind Zeichnungen drauf, hauptsächlich von Hanfpflanzen und Piratensymbole). Er zeigt mir nicht nur den Weg zur Fähre, sondern kommt sogar mit rüber und setzt mich auf der anderen Seite in ein Tuktuk.
Anders als in Tanzania kennen zumindest einige Fahrer hier die größeren Hotels und Hostels – das ist sehr hilfreich. Den Verkehr halte ich zunächst für etwas wild, aber der Fahrer klärt mich auf, dass eigentlich gerade kaum was los ist…
Ich checke im Hotel ein und mache den Fehler, den Concierge zu fragen, wie gefährlich die Gegend ist. Er empfiehlt mir, mich nur via Taxi an die Touri–Highlights kutschieren zu lassen. Ich ignoriere den Hinweis und mache mich 5 min später zu Fuß auf den Weg Richtung Altstadt. Nach der Anschaffung eines gegrillten Maiskolbens und eines Eises, sowie der freundlichen Begrüßung von grob geschätzt 10.000 Passanten, legt sich auch das etwas mulmige Gefühl.
Je näher ich der Altstadt komme, um so wuseliger wird es. Ich weiß gar nicht, wo ich zuerst hinschauen soll, lasse mich von den Menschenmassen treiben. Mombasa ist großartig! Dieses Gefühl von exotischer, multikultureller, lebendiger, überfordernder, überbordender Großstadt hatte ich zuletzt in Bangkok. Mombasa ist gar nicht so groß (knapp ne Millionen Einwohner). Aber während die tansanische 6-Millionen-Stadt Dar es Salam eher wie gigantisches, verschlafenes Dorf wirkt, ist Mombasa buntes Leben.
Von Weitem sehe ich den bunten Turm eines Hindu-Tempels. Da muss ich natürlich hin! Nach den afrikanisch- und arabischstämmigen Einwohnern stellen jene mit indischen Wurzeln die dritte große Bevölkerungsgruppe. Und anders als bei den vielen Moscheen ist das Besuchen hier kein Problem. Von innen ist der Shree Cutch Satsang Swaminarayan Temple sogar noch bunter!
Danach geht es mit dem Tuktuk zurück ins Hotel, begleitet von den zahlreichen Rufen der Muezzins.