Im Spätsommer 2016 fing ich an, meine Wochenenden mit Python zu verbringen. Langsam arbeitete ich mich durch den Kurs in Codecademy, abonnierte Techpodcasts und traute mich nach und nach zu immer mehr Meetups. Auf manchen Meetups fühlte ich mich wie ein Delfin in einer Zebraherde – andere waren totale Augenöffner.
Ich lernte, mich nicht (allzu sehr) vor meinem Terminal zu fürchten, verbrachte Stunden mit kryptischen Fehlermeldungen und produzierte kleine Codeschnipsel nach Anweisungen.
Nach einem besonders tollen PyLadies Meetup – ich glaube, es war Anfang Januar 2017 – sah ich in der Meetup-Gruppe einen Kommentar von einer gewissen Marie:
Ein Weile überlegte ich hin und her: Drei Monate lang mit professioneller Hilfe an einem Open Source Projekt arbeiten klingt ja schon interessant… Aber ich habe nen Job! Aber das wäre so ne tolle Gelegenheit, tiefer in dieses Code-Dings einzutauchen… Ah, ja. Und dann wirst du Programmiererin, oder was??!? Naja, ich könnte dieser Marie ja zumindest mal schreiben.
Wenig später war ich mitten in den – nicht ganz unaufwendigen – Bewerbungsvorbereitungen. Wir programmierten ein Beispielprojekt zusammen, schrieben Texte über uns und suchten Coaches sowie eine Firma, bei der wir in den drei Monaten einen Schreibtisch beziehen durften. Marie hatte schon deutlich mehr Erfahrungen mit dem Programmieren und einen guten Blick für Details, ich verstehe mich auf Kommunikation, Storytelling und Projektplanung – schon bald hatte ich das Gefühl: wir könnten ziemlich gute Code Buddies werden.
Im Frühjahr kam die gute Nachricht: wir gehören zu den ausgewählten Teams. Drei Monate geschenkte Zeit zum Lernen! \o/
Es war nicht immer leicht. Ich habe einen Blogbeitrag zu unserer ersten Aufgabe geschrieben, Titel: Adventures in the Code Ocean – A #RailsGirls Fairy Tale
Und es war wirklich ein Abenteuer! Wir hatten ganz viel Hilfe aus der Community – alles Leute, die ich zuvor nicht kannte. Insbesondere unseren großartigen Coaches nahmen sich enorm viel Zeit, uns Python, Django Rest, Git etc. zu erklären. Trotzdem war es bei Weitem mit immer einfach. Wir hatten das Gefühl, zu langsam zu sein. Manche Fehlermeldungen sind wir über Tage nicht los geworden…
Trotzdem war es eine wirklich großartige Zeit. Ich habe enorm viel gelernt und tolle Menschen getroffen.
Nächste Woche halten Marie und ich einen Vortrag auf der Codemotion Konferenz in Berlin. Anschließend werde ich eine Runde backpacken in Ostafrika – aber spätestens zum 34c3 bin ich zurück und bereit für neue digitale Abenteuer!
Links
RailsGirls Summer of Code (RGSoC) Programm
Erster RGSoC-Blogpost von Marie und mir
Zweiter RGSoC-Blogpost von Marie und mir
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Lots of <3 from Berlin to the worldwide @RailsGirlsSoC community! Such a great End-of-Summer-Celebration, thank you @Mozilla for hosting!! pic.twitter.com/siylB68x3n
— 🌈Anika Lindtner 🌈 (@langziehohr) September 22, 2017